Unser Hausaufgabenkonzept

Hausaufgaben ergänzen als unverzichtbarer Bestandteil des umfassenden schulischen Lernprozesses die unterrichtliche Arbeit und sollen die individuelle Förderung unterstützen. Sie dienen dazu, den im Unterricht erarbeiteten Stoff einzuprägen, anzuwenden und zu vertiefen. Sie können neue unterrichtliche Aufgaben vorbereiten und geben Gelegenheit zur selbstständigen Auseinandersetzung mit bereits erarbeiteten oder neuen Inhalten. Die Hausaufgaben erwachsen aus dem Unterricht und führen wieder zu ihm zurück. Sie haben in Bezug auf Schwierigkeitsgrad und Umfang die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schülern zu berücksichtigen, sodass sie von diesen selbstständig, d.h. ohne fremde Hilfe, und in angemessener Zeit angefertigt werden können. Eine Differenzierung der Hausaufgaben hinsichtlich der Leistungsfähigkeit, der Belastbarkeit und der Neigungen ist durchaus möglich.
Im Rahmen dieses Hausaufgabenkonzepts (Stand 02/2016) werden folgende Vereinbarungen geschlossen:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erledigen die Hausaufgaben sorgfältig und regelmäßig.
  • notieren sich die Hausaufgaben.
  • organisieren den Arbeitsprozess selbstständig.
  • teilen die Zeit für die Anfertigung der Hausaufgaben ein und verteilen sie möglichst gleichmäßig unter Berücksichtigung weiterer individueller Belastungen über die Woche.
  • erarbeiten die Lösungen selbstständig.
  • nehmen sich Zeit und Ruhe bei der Bearbeitung (kein bloßes „Abarbeiten“).
  • nutzen auch unterrichtsfreie Zeit in der Schule zur Arbeit (z.B. im m@z).
  • vergleichen bei der Besprechung sorgfältig ihre Lösung mit den anderen und hinterfragen sie bei Problemen.
  • holen nicht erbrachte Hausaufgaben nach. 
  • formulieren Probleme mit Hausaufgaben schriftlich und teilen dies der Lehrkraft mit.
  • zeigen vergessene Hausaufgaben zu Beginn der Stunde an.


Die Lehrkräfte

  • erteilen Hausaufgaben nicht aus Prinzip, sondern funktional.
  • binden die Hausaufgaben in den Unterricht ein, kontrollieren und würdigen sie.
  • formulieren die Hausaufgaben klar und visualisieren sie ggf. an der Tafel.
  • tragen die Hausaufgaben in das Klassenbuch ein (gilt nicht für Kursunterricht).
  • vergewissern sich in regelmäßigen Abständen über die Belastungen aus den Hausaufgaben in ihrem Fach und vergleichen die geschätzte und die aufgewendete Zeit.
  • können Hausaufgaben auch individuell aufgeben bzw. erlassen, zum Beispiel wenn einzelne Schülerinnen und Schüler durch Referate, Vorbereitung auf Klassenarbeiten und andere Aufgaben besonders gefordert sind.
  • informieren die Eltern, wenn im Halbjahr die Hausaufgaben dreimal vergessen wurden.
  • einer Klasse kooperieren miteinander in Bezug auf den Umfang der Hausaufgaben, so dass er an Tagen ohne verpflichtenden Nachmittagsunterricht bewältigt werden kann.


Die Klassenleitung

  • beobachtet das Ausmaß der Hausaufgaben.
  • sorgt ggf. für Ausgleich.
  • vergewissert sich mindestens einmal pro Schuljahr im ersten Halbjahr (zwischen Herbstund Weihnachtsferien) durch eine entsprechende Evaluation bei den Schülerinnen und Schülern und ggf. den Eltern über einen angemessenen Umfang; ergibt sich der Bedarf 28 einer Intervention wegen zu starker Belastung, wird die Evaluation im zweiten Halbjahr wiederholt.


Die Eltern

  • schaffen gute Rahmenbedingungen für die Erledigung.
  • helfen und unterstützen ihr Kind in der regelmäßigen Routine (z.B. Zeitplanung, Aufteilung der Aufgaben), übernehmen aber nicht die Anfertigung. 
  • vermerken bei Problemen, dass das Kind sich mit der Aufgabe auseinandergesetzt hat, diese aber nicht eigenständig lösen konnte.
  • halten Rücksprache mit den Lehrkräften bei Über- oder Unterforderung. Die Summe der Zeitkontingente (s. Tabelle) entspricht der aktuellen Erlasslage.


Insgesamt sind die Hausaufgaben so zu bemessen, dass sie bezogen auf den einzelnen Tag, in folgenden Arbeitszeiten von den Schülerinnen und Schülern erledigt werden können:
- für die Klassen 5 bis 7 in 60 Minuten
- für die Klassen 8 bis 9 in 75 Minuten.

Zeitkontingente für Hausaufgaben (pro Woche, in Minuten)
 

FachKlasse 5Klasse 6Klasse 7Klasse 8Klasse 9
Deutsch6060606060
Englisch4545454560
Französisch-50506060
Latein-50506060
Kunst-----
Musik101010-10
Erdkunde15-15--
Geschichte-2020-20
Pädagogik-----
Philosophie---1010
Sowi30--3030
Religion1010202020
Mathematik6060606060
Biologie3030-2020
Chemie--202020
Physik15--1515
Informatik-----
Sport-----
Summe275285300330375
mögl. lt. Erlass300300300375375
mögl. pro Tag6060607575


Als Hausaufgaben im Sinne des Erlasses gelten vorwiegend schriftliche Aufgabenstellungen. Vorbereitungen auf Klassenarbeiten oder schriftliche Übungen, Vokabellernen und das Lesen von Lektüren zum Beispiel sind nicht in dem angegebenen Zeitkontingent eingerechnet und müssen darüber hinaus berücksichtigt werden.

Wie der Hausaufgabenerlass auch konzentriert sich dieses Konzept auf die Sekundarstufe I. Eine Benotung der Hausaufgabenist in der Sekundarstufe I nicht zulässig, sie werden jedoch pädagogisch gewürdigt.

Hausaufgaben in der Oberstufe
Der Einbezug der Oberstufe in das Hausaufgabenkonzept wäre wünschenswert, ist aber wegen der fehlenden Rahmenvorgaben und der sehr individuellen Schullaufbahnen der Schülerinnen und Schüler nicht sinnvoll leistbar.

Die in den letzten Jahren an der FHS bei den Schülerinnen und Schülern durchgeführten Befragungen legen nahe(s. 10.5 und Anhang), dass der Hausaufgabenaufwand insgesamt ausgewogen ist. Die Vorbereitung auf den Unterricht könnte nach Meinung der Befragten prinzipiell sogar intensiver sein. Die Schülerinnen und Schüler sollten die Lehrkräfteggf. in Klausurphasen auf Belastungsspitzen hinweisen.

In der Sekundarstufe II werden die Hausaufgaben in die Leistungsbewertung einbezogen.