Arbeiten in Projekten
Arbeit in Projekten trägt entscheidend zum Schulleben der FHS bei. Von großer Bedeutung ist die Projektarbeit insbesondere hinsichtlich einer ganzheitlichen Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die komplexe und vernetzte Struktur der sie nach dem Abitur erwartenden Wirklichkeit.
Unserem Leitbild gemäß leistet Projektarbeit Folgendes:
- Sie vermittelt Kenntnisse über einen Ausschnitt des Lebens unter Berücksichtigung möglichst aller thematischen Berührungspunkte. So tragen Projekte maßgeblich dazu bei, den Blick der Heranwachsenden für die Komplexität der Gegenstände zu schärfen, indem ein Überblick über einen überschaubaren Bereich und seine Vernetzung mit anderen Disziplinen sowie der Lebensrealität erschlossen wird (Fachkompetenz),
- Sie gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, Zugänge und Umgangsstrategien zu entdecken und zu entwickeln, um sich erfolgreich mit der Komplexität der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung und fortschreitenden Überschneidung von Wissensgebieten bzw. der Entstehung immer neuer Spezialgebiete steigt die Gefahr einer Desorientierung. Dem wirkt die Arbeit in Projektform entgegen, indem sie methodische und mediale Zugangsmöglichkeiten an die Hand gibt und sich so Ängsten und Überforderungsgefühlen entgegenstellt, bevor sie entstehen. Die Heranwachsenden lernen mit der komplexen, gerade auch medialen Welt unserer Zeit umzugehen, gehen derart gestärkt in das nachschulische Leben und können Gelerntes auf andere Bereiche übertragen (Medien- und Methodenkompetenz),
- Sie zeigt, eng verbunden mit dem methodischen und medialen Lernen als Bewältigungsstrategie, die Notwendigkeit des sozialen Miteinanders auf: Immer kompliziertere Strukturen und speziellere Wissensgebiete bedürfen zwangsläufig des Austauschs mit anderen Menschen, um Probleme zu lösen. In der Projektarbeit wird den Heranwachsenden dies besonders deutlich, weil hier wie in der Gesamtrealität Vorgänge Hand in Hand gehen müssen, um Ergebnisse zu erzielen. Es bedarf der Abstimmung und des sozial- und fachkompetenten Austauschs auch in großen Zusammenhängen und ungewohnten Situationen (soziales Lernen).
An der FHS finden unterschiedliche Formen der Arbeit in Projekten statt.
Projekte im Unterricht
Im Fachunterricht durchgeführte Projekte sind schulcurricular verankert, werden aber auch darüber hinaus in unregelmäßigen Abständen von den Fachlehrkräften organisiert. Diese zusätzliche Projektdurchführung ergibt sich aus dem besonderen Interesse einer Lerngruppe an einem speziellen Gebiet oder aus der Eignung des Lernstoffes. Produkte aus Projekten verschiedener Fächer und Jahrgangsstufen werden u.a. regelmäßig am Tag der offenen Tür der FHS präsentiert.
Projekttage
Im Schuljahresrhythmus veranstalten v.a. verschiedene Arbeitsbereiche und Fachschaften fest etablierte Projekttage, ebenso finden aber auch aus aktuellen Anlässen hervorgehende Projektveranstaltungen statt, die zum Teil unter aktiver Beteiligung der Schülerinnen und Schüler vorbereitet und moderiert werden.
Einen konkreten thematischen Einblick in curricular verankerte Projekte sowie angebotene Projekttage bieten vor allem die Kapitel 4 und 7 sowie die Fachcurricula in Teil II des Schulprogramms.
Projektwoche
In der jährlich, traditionell vor den Sommerferien, im Schuljahr 2016/17 erstmalig vor dem Tag der offenen Tür vor dem ersten Advent stattfindenden Projektwoche der FHS werden die oben erläuterten fachlichen, methodischen, medialen und sozialen Kompetenzen in besonderem Maße gefördert, weil sie lerngruppenübergreifend stattfindet und eine intensive Konzentration und Auseinandersetzung gewährleisten kann, da sie nicht auf einzelne Schulstunden oder einen Tag beschränkt ist.
Die Projektwoche folgt jeweils einem eigenen Motto, in dessen inhaltliche Ausgestaltung sich im Rahmen der konkreten Themen- und Arbeitsgruppenplanung alle Mitglieder der Schulgemeinde einbringen können. Die Woche fokussiert das Prinzip eines im Rahmen des Themas breit gefächerten Arbeitsgruppenangebots, das die Lernwelten der Schülerinnen und Schüler bereichert, ihre Erfahrungshorizonte erweitert und ihre Begabungen fördert oder noch unentdeckte Interessen weckt. Das Konzept bietet ihnen Anreize, ihre Bildungsbiografien vielförmig und individuell zu gestalten.
Im Sinne der Öffnung von Schule sollen nicht nur Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Arbeitsgruppen leiten: Auch nicht schulangehörige Experten, Praktiker, Spezialisten, Institutionen, Vereine und Organisationen aller Art, die in der Stadt Herdecke oder in der Region angesiedelt sind, sind eingeladen, ihr Können und ihre Kompetenzen einzubringen. Auf diese Weise wächst und potenziert sich der traditionelle Lernort „Schule“ – das gesamte Gemeinwesen kann an der Ausbildung junger Menschen partizipieren und die Schülerinnen und Schüler profitieren im Laufe ihrer Schullaufbahn von den immensen Wissensbeständen ihrer Stadt und ihrer Region.
Die Produkte und Ergebnisse der Projektwoche werden der interessierten Öffentlichkeit jeweils am Ende der Woche präsentiert.
Evaluation und Entwicklungsschwerpunkte: Die Lehrerkonferenz hat im Vorfeld und nach der Auswertung der letzten Projektwoche das bisherige Profil, die Terminierung und die Frequenz der Projektwoche kontrovers diskutiert. Die unterschiedlichen Positionen geben Anlass, den Arbeitsbereich „Projektarbeit“ unter Beteiligung der Gremien grundsätzlich zu evaluieren.