Gedenktag 8. Mai - Zeit, den Kriegsopfern Respekt zu erweisen

Vielleicht ist Ihnen das Datum des 8. Mai bekannt und Sie wissen, was an diesem Tag geschah?
Mit diesem Thema setzten wir, SchülerInnen der Friedrich-Harkort-Schule und SchülerInnen der Realschule am Bleichstein, uns seit einigen Wochen auseinander.
Der 8.Mai gilt in vielen europäischen Ländern als Feier- oder Gedenktag, da an diesem Tag durch die bedingungslose Kapitulation Deutschlands der zweite Weltkrieg beendet wurde.

Der Zweite Weltkrieg war der zweite global geführte Krieg sämtlicher Großmächte im 20. Jahrhundert. Er begann am 1. September 1939 mit dem von Adolf Hitler befohlenen Überfall auf Polen.
Über die große Zahl getöteter Soldaten hinaus, verloren viele Menschen ihr Leben als Zwangsarbeiter oder in Konzentrationslagern. Eines der bekanntesten und größten Konzentrationslager zur Zeit des NS-Regimes war in Auschwitz in Polen. Dort fanden organisierte Massenmorde an europäischen Juden sowie Morde an Kommunisten, Sozialisten, Pfarrern, Homosexuellen, Sinti und Roma sowie geistig Behinderten, bekannt unter der Bezeichnung Euthanasiemorde, statt.
Für den angestrebten sogenannten Endsieg wurden ab 1944 alle noch nicht Kämpfenden aber waffenfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren im sogenannten Volkssturm in den Krieg geschickt, um eine möglichst große, letzte Front zu bilden. Jedoch zeigte dies keinen Erfolg, denn die USA befreite zusammen mit den anderen Alliierten die Gebiete, die von den deutschen Armeen besetzt worden waren. Die deutschen Truppen wurden besiegt. Der Diktator Adolf Hitler beging am 30. April 1945 in Berlin Selbstmord.
Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte, musste das Land neu aufgebaut und repariert werden, weshalb das Jahr 1945 auch als „Stunde Null“ bezeichnet wird. In vielen Städten konnte für ein Jahr lang kein Unterricht stattfinden, da Schulen zerstört und einige Lehrer in Gefangenschaft waren. 

Die Nachkriegszeit war für Deutsche keine schöne Zeit, es entstand zwar Hoffnung und Aussicht durch den Wiederaufbau des Landes, jedoch lebten viele Menschen in den ersten Monaten in Ruinen, hatten weder Strom, noch Geld und viele ihrer Angehörigen verloren. Auch in Herdecke wurde viel zerstört, zum Beispiel musste das Ruhr Viadukt neu errichtet werden, welches einen großen Verlust für Herdecke darstellte.

Einer der ersten Schritte nach dem Krieg war die Entnazifizierung. Menschen, die in Verdacht standen, der NSDAP anzugehören, wurden zum Teil festgenommen. Um weitere Mitglieder zu finden, wurden Fragebögen verteilt, die die Menschen in verschiedene Stufen einteilten, um zu sehen, inwiefern sie schuldig waren. Allerdings wurden viele Mitglieder der NSDAP als „Experten“ bezeichnet, weshalb sie nicht festgenommen und zur Rechenschaft gezogenwurden, sondern in den neu zu schaffenden Verwaltungen beim Aufbau der Städte helfen sollten.

Aufgrund der Kriegsgeschehnisse gedenkt man am 8.Mai aller Kriegsopfer und deren Angehörigen, was auch wir hiermit machen und wozu wir auch Sie bitten möchten.
Unser Respekt und Beileid gilt allen, die jemanden im Krieg verloren haben. Auch wollen wir daran erinnern, dass noch heute in vielen Regionen der Welt Krieg und Angst herrschen.
Wir bitten Sie daher sich eine Minute in Ruhe zu nehmen, der Opfer sowie derer Familien zu gedenken und den Frieden, in dem wir heute in Europa leben, wertzuschätzen.


SchülerInnen der Realschule am Bleichstein, SchülerInnen der Friedrich-Harkort-Schule Herdecke


Bildercollage und Hintergrundinformationen

  • Herdecke 1945 und 2021

    Herdecke 1945, eine zerstörte Stadt.

    54 Wohnhäuser mit einer Fläche von 6000qm waren zerstört. Außerdem noch andere Gebäude, wie der Bahnhof oder das Viadukt.

    Erst 1954 war Herdecke wieder vollständig aufgebaut. Gebäude wie der Bahnhof und das Viadukt sind wieder intakt und werden bis heute verwendet. Hier sieht man auch keine großen Unterschiede zu früher. Dennoch tragen sie große Stücke der Geschichte von Herdecke, das Viadukt wurde zweimal zerstört.

    In der Nacht des 16/17.05.1943 wurde die Möhnesee Talsperre von dem britischen Bomber Command zerstört. Sie war eine der 5 Talsperren, die gezielt zerstört wurden um eine Flutwelle auszulösen. Diese Welle erreichte über die Ruhr Herdecke und zerstörte dort einen der Pfeiler des Viaduktes. (/westfaelischegeschichte/portal/Internet/)

    1945 zersprengte die Wehrmacht zwei der Bögen. So konnten bis 1957 keine Züge mehr die Brücke überqueren, da es erst 1952 wieder aufgebaut und 1957 nutzbar war. Durch den Einsturz der zwei Gewölbe, trug das ganze Viadukt schwere Schäden mit sich und musste noch einmal neu gerichtet werden. Wenn man sich das Viadukt heute anguckt, kann man am südlichen Ende noch das Fundament einer Flakstellung sehen, was das Viadukt gegen Luftangriffe schützen sollte.

    Auch der Bahnhof litt schwer unter diesen Bombardierungen. Doch durch den Wiederaufbau wurde er, wie der Rest der Stadt, zu dem Herdecke, wie wir es heute kennen. Dazu zählen die Fachwerkhäuser des Bachviertels, die seit den 1900er ein Wahrzeichen der Stadt sind, aber auch die Fußgängerzone, die aus den alten Häusern eine moderne Einkaufsstraße macht. Ein Denkmal auf der Goethestraße erinnert heute an die Opfer des Krieges.

     

    "Den im Weltkrieg 1939-1945 gefallenen und vermissten Söhnen

    den durch Bomben getöteten Einwohnern der Stadt Herdecke-Ruhr

    sowie den politischen Opfern der Jahre 1933-1945 zum Gedächtnis

    Den Lebenden zur Mahnung und Erfüllung

    Erhaltet den Frieden und die Freiheit"


Flyer 8. Mai Gedenktag


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