Große Uni-Bibliothek unterstützt Gymnasium

Medienzentrum der Herdecker Friedrich-Harkort-Schule und Bochums Ruhr Universität kooperieren

Von Steffen Gerber Herdecke. Nach einer Vereinbarung zum gegenseitigen Austausch mit der Technischen Universität Dortmund hat die Friedrich-Harkort-
Schule (FHS) wieder einen Hochschul-Partner gefunden: Das Herdecker Gymnasium unterzeichnete nun für sein Medien- und Arbeitszentrum
MAZ einen Kooperationsvertrag mit der Bibliothek der Ruhruni Bochum.

Die gegenseitige Wertschätzung ist sofort zu spüren, auch wenn ein großer Medien-Anbieter auf eine eher kleine Schulbibliothek trifft.
„Wir arbeiten mit einigen Schulen zusammen, solch eine Qualität wie hier im MAZ finden wir selten vor“, sagt Dr. Erdmute Lapp als Direktorin
der Bochumer Uni-Bibliothek. Das Lob erfreut Schulleiter Andreas Joksch sowie das 40-köpfige Freiwilligen- Team aus der Eltern- und
Schülerschaft, das sich seit der Einrichtung im Jahr 2010 um die Organisation kümmert. Im Beisein der Ehrenamtlichen, der Schülervertretungund Heiko Müller von der
Stadt nennt Joksch das MAZ einen „Glücksfall und eine Perle“ der FHS, was durch den jährlichen Medienbeitrag von 5 Euro pro Schüler
und dank einiger Spenden sowie Erlösen aus Aktionen finanziert wird.
„Für unser MAZ ist die Zusammenarbeit mit der Ruhruni fast schon ein Zertifikat“, meint Lehrer Holger Krätzig, der als Schnittstelle zwischen Kollegium und Medienzentrum
fungiert und den Kontakt nach Bochum hergestellt hatte. Auf beiderseitiges Interesse folgte nun
die Vereinbarung, die u.a. den Schülern einen besseren Übergang zum Studium ermöglichen soll. Lapp:
„Wir sollten schon in den Schulen die Informationskompetenz fördern, das zeigen auch Studien.“ Umgekehrt bietet sich Herdeckes Gymnasium
für Bochumer Bibliothekare bei Forschungsarbeiten an. Der Austausch soll auf mehreren Ebenen ablaufen. Für Herdecker Eltern, Lehrer sowie Gymnasiasten
gab und gibt es Schulungen in der Uni-Bibliothek, für Facharbeiten und Spezialthemen bietet diese Einrichtung ein größeres Recherche
Angebot als jenes im FHS-Erdgeschoss. Wissenschaftler können Jugendliche der Oberstufe bei bestimmten Themen begleiten, die so
vor dem Studium an eigenständiges Arbeiten herangeführt werden.

Informationskompetenzen stärken
Generell wollen die Verantwortlichen aber schon früh ansetzen und etwa die Lesekompetenz von Fünftklässlern fördern, zugleich auch die
Suche im Internet lenken. „Wir wollen beispielsweise Wikipedia nicht verdammen, sondern den richtigen Umgang damit beleuchten“, heißt
es aus dem MAZ-Team, das auch bei den Medienkursen in den Klassen 5 und 7 mithilft oder Medienboxen für ein bestimmtes Unterrichtsthema
zusammenstellt. „Wir können die Lehrer noch mehr ins Medienzentrum einbinden“, sagt Joksch zu einer anstehenden Aufgabe. Der Vertrag über drei Jahre mit
der Ruhruni biete laut Schulleiter auch Vorteile für die Begabtenförderung. Obendrein sei auch ein Austausch bei Ausstellungen oder Kultur-
Veranstaltungen denkbar. Zumal das MAZ, so betonen es die Partner, technisch gut ausgestattet sei (Scanner, Farbdrucker, etc.) und
mittelfristig über eine Raumerweiterung mehr Platz bekommen soll.

@Westfalenpost 28. Juni 2017