Begabtenförderung

Die FHS hat es sich zur Aufgabe gemacht, besonders begabte und leistungswillige Schülerinnen und Schüler zu fordern und zu fördern. Ziel der bereits vorhandenen bzw. zu erprobenden Maßnahmen ist es, Möglichkeiten zur Entfaltung von Potenzialen zu schaffen, dafür Sorge zu tragen, dass Begabungen im schulischen Umfeld positiv verwirklicht und anerkannt werden und somit die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern zu fördern, wie es auch im Leitbild der FHS dargestellt ist (vgl. Kap. 1).

  • Woran erkennt man eine Hochbegabung?

    Man kann vier Begabungsbereiche unterscheiden:

    1. Intellektuelle Begabung (Intelligenz)
    2. Soziale Begabung (interpersonale Kompetenz)
    3. Bildnerisch-Darstellende Begabung
    4. Psychomotorische Begabung (praktische Begabung)

    Die Identifizierung ist ein mehrschichtiger Prozess: Schulnoten, Lehrerurteil, Eltern- oder Selbstnominierung, Testverfahren; erste Orientierung bieten das Münchner Hochbegabungsmodell von Heller (2007) und Checklisten (vgl. Anhang im Ordner Lehrerzimmer, darin: Heft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 2005).

  • Welche Maßnahmen können durch die Schule eingeleitet werden?

    Finden: Fach- und Klassenlehrkräfte, Eltern, Mitschülerinnen und Mitschüler, Selbstnominierung 
    Ein Schüler bzw. eine Schülerin, die durch gute Noten und eine hohe Lernbereitschaft auffällt, ist leicht zu identifizieren und zu beraten. Es sind die problematischen, unzufriedenen oder/und verhaltensauffälligen Kinder, die schwer als Hochbegabte zu finden sind, sie wissen oft selbst nicht, was mit ihnen „los ist“, zumal sie durch schlechte Noten auffallen können (underachiever). Es ist daher die Aufgabe der FHS, hier Unterstützungshilfen anzubieten. Obwohl die intellektuellen Fähigkeiten vieler Hochbegabter sehr hoch sind, fällt es ihnen oft schwer, ihre Begabungen entsprechend im Unterricht einzusetzen, in Leistungsverhalten umzusetzen und sich als Heranwachsende ein für sich selbst zufrieden stellendes Leben zu erarbeiten, da sie in ihrer anfänglichen Schullaufbahn (Grundschule, Erprobungsstufe) das Lernen nicht nötig hatten und es schließlich verlernt haben, aufzupassen oder sich die geeigneten Lern-Methoden zu erarbeiten. Langeweile und Frustration, alle möglichen Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen können die Folgen sein. Je früher diesen Schülerinnen und Schülern geholfen wird, desto wirkungsvoller kann man sie individuell fördern. Hier liegt die Aufgabe für alle im Erziehungsund Bildungsprozess Beteiligten. Beraten: „Runder Tisch“ Durch die Zusammenarbeit aller Lehrer eines in der Richtung Hochbegabung auffälligen Kindes (Klassenkonferenz) und die Methode „Runder Tisch“ (mit allen Beteiligten und Experten) kann eine Schullaufbahn, die wegen nicht erkannter Hochbegabung negativ verläuft, früh ins Positive gewendet werden. Hier können auch Testverfahren (IQ-Test) zur Klärung beschlossen werden. Fördern: Individueller Förderplan Die Erstellung eines „Individuellen Förderplanes“ ist der nächste Schritt der Maßnahmen zur Hochbegabtenförderung. Er wird für jede Schülerin und jeden Schüler passend erarbeitet und ist flexibel, d.h. er wird von Zeit zu Zeit evaluiert und dann entsprechend angepasst. Dies ist ein ständiger Prozess, ein an Stärken und Schwächen, am Entwicklungsstand des Kindes oder Jugendlichen orientiertes Vorgehen. Es werden z.B. Lern-Prioritäten in einer Liste festgelegt, ein besonderer methodischer Aspekt ausgewählt, pädagogische und schulische Maßnahmen und Absprachen festgehalten, deren Vereinbarung und Koordinierung Aufgabe von Eltern, Schüler bzw. Schülerin, Schule, einem Psychologen oder einer schulpsychologischen Beratungsstelle ist. Eine regelmäßige über einen längeren Zeitraum erfolgende Fortschreibung des Förderplans ist sinnvoll.